SAP HANA („High Performance Analytic Appliance“) ist eine 2010 von SAP entwickelte In-Memory-Technologie. Sie kombiniert OLAP- und OLTP-Landschaften in einer gemeinsamen In-Memory-Datenbank und erlaubt eine um ein Vielfaches beschleunigte Datenverarbeitung und -analyse. Ursprünglich als Appliance (d. h. Kombination aus Hard- und Software) konzipiert, ist HANA heute auch virtualisiert einsetzbar. Auf der HANA -Technologie basiert – anders als bei ihren Vorgängern – auch die neue SAP-Produktgeneration. S/4HANA ist also eine ERP-Suite, HANA die Technologie darunter.
Für die neue Produktgeneration bietet SAP mehrere Lizenzmodelle, von On-Premises über hybride Szenarien bis zur Public-Cloud „S/4HANA Cloud“. Bei der klassischen On-Premises-Nutzung wird das ERP-System vollständig (d.h. Soft- und Hardware, Systeme, Datenbanken, Server) beim Anwenderunternehmen gehostet. Cloud-Lösungen gibt es in unterschiedlichen Varianten zwischen Private und Public Cloud, betrieben auf Hyperscaler-Plattformen. Kunden sollten bei alldem im Hinterkopf behalten, dass SAP langfristig zur Cloud-Company werden will und dort folglich auch den Fokus ihrer Entwicklungstätigkeiten setzt. Mit dem Programm „RISE with SAP“ will der Konzern seine Kunden auf dem Weg in die Cloud begleiten.
Nach aktuellem Stand stellt SAP die Wartung der SAP Business Suite zum Ende 2027 ein (optionale Extended-Wartung bis Ende 2030). Deshalb kommen Anwenderunternehmen nicht umhin, sich mit der Transition zu beschäftigen. Dies sollten sie besser heute als morgen angehen, denn die Arbeitsauslastung qualifizierter Migrations-Berater:innen dürfte in den kommenden Jahren eher noch zunehmen. Vor allem aber ist S/4HANA eine Plattform, von der aus sich optimal Maßnahmen der Digitalisierung starten lassen – ein Thema, mit dem sich heute jedes Unternehmen beschäftigen sollte.
SAP-Anwenderunternehmen sind in Ausgestaltung ihrer ERP-Prozesse (und was den Grad zwischen Standardisierung und kundenspezifischer Anpassung angeht) höchst individualisiert. Davon hängt im Wesentlichen ab, wie aufwändig eine Migration auf die neue Produktgeneration wird. Entscheidend ist auch, wieviel vorbereitende Arbeiten bereits geleistet wurden (Stammdatenbereinigung etc.), bevor der eigentliche Umzug startet. Feste Preise lassen sich für ein S/4HANA-Projekt daher nicht seriös beziffern. Es bedarf stets eines passgenauen Zuschnitts – erarbeitet in einem Transformationsprojekt. idealerweise gemeinsam mit einem darauf spezialisierten Dienstleister.
Im Falle von SAP „Greenfield“ wird eine komplett neue IT-Landschaft aufgebaut, die alle erforderlichen Funktionen und Anforderungen enthält und diese werden von Grund auf neu implementiert. Ein SAP Greenfield Projekt erfordert in der Regel eine größere Investition und einen längeren Zeitraum für die Implementierung, da alle Prozesse und Systeme von Grund auf neu aufgebaut werden müssen.
Im Gegensatz dazu, bezieht sich der Begriff „Brownfield“ auf die Anpassung oder Erweiterung einer bestehenden IT-Landschaft. Dieser Ansatz ermöglicht es Unternehmen, ihre bestehenden Investitionen in die IT-Infrastruktur zu nutzen und die Anpassungen oder Erweiterungen in Schritten durchzuführen. Ein Brownfield Projekt erfordert in der Regel weniger Investitionen und einen kürzeren Zeitraum für die Implementierung, da die bestehenden Prozesse und Systeme genutzt werden können.
Beide Ansätze haben ihre eigenen Vor- und Nachteile und die Wahl des richtigen Ansatzes hängt von den spezifischen Anforderungen und Zielen ihres Unternehmens ab.
SAP S/4HANA bietet Unterstützung für eine Vielzahl von Unternehmensprozessen, einschließlich Finanzbuchhaltung, Beschaffung, Produktion, Vertrieb, Lagerverwaltung, Projektmanagement und Service. Durch die Nutzung von KI- und Machine-Learning-Technologien können diese Prozesse automatisiert und optimiert werden, um die Effizienz und die Entscheidungsfindung zu verbessern.