Smart Sourcing: IT-Kompetenz für Versicherer
Smart Sourcing baut auf etablierten Nearshoring-Modellen auf und hilft Versicherern, IT-Fachkräftemangel und komplexe Transformationsprojekte besser zu bewältigen. Durch die Kombination aus Standortvorteilen, Fachbereichsnähe, Sprachkompetenz und Branchenwissen werden IT-Projekte planbarer und effizienter.

Herausforderungen für Versicherer: Warum klassische Nearshoring-Modelle an ihre Grenzen stoßen
Versicherungsunternehmen stehen unter hohem Druck. Digitale Transformation, neue Geschäftsmodelle, steigende Regulierung und der anhaltende IT-Fachkräftemangel treffen gleichzeitig aufeinander. Besonders große Projekte wie SAP S/4HANA-Einführungen, Modernisierung von Bestands- oder Portallandschaften sowie KI-gestützte Anwendungen lassen sich intern oft nicht mehr vollständig abdecken.
Viele Versicherer haben in den vergangenen Jahren Nearshoring etabliert, um zusätzliche IT-Kapazitäten in benachbarten EU-Ländern aufzubauen. Das Modell hilft, Fachkräftemangel abzufedern und Entwicklungskapazitäten wirtschaftlich zu skalieren.
Mit zunehmender Projektkomplexität zeigt sich jedoch: Wenn externe Teams zwar technologisch stark sind, aber Fachprozesse, Regulierung und Sprache nicht wirklich mitgehen, steigen Abstimmungsaufwand und Projektrisiken. Genau hier setzt Smart Sourcing an. Es entwickelt bestehende Nearshoring-Modelle weiter und verbindet Standortvorteile mit Fachbereichsnähe, Sprachkompetenz und branchenspezifischem Prozessverständnis.
Sourcing im Wandel: Nearshoring als Fundament, Smart Sourcing als Ausbau
In vielen Versicherungen ergänzen Nearshore-Teams heute bereits die interne IT. Sie ergänzen die interne IT, unterstützen bei Wartung oder Weiterentwicklung und sorgen dafür, dass Projekte überhaupt personell besetzt werden können. Für klar umrissene Aufgaben ist dieses Modell ein wichtiger und bewährter Baustein.
Sobald es jedoch um Transformationsprojekte mit hoher fachlicher und regulatorischer Tiefe geht, steigen die Anforderungen.
Typische Beispiele sind:
- SAP S/4HANA-Einführungen
- ePA-Umsetzungen und andere stark regulierte Anwendungen
- KI-gestützte Entwicklungen in Kernprozessen
- umfangreiche Cloud-Migrationen und Integrationsprojekte
In solchen Vorhaben genügt ein reines Kapazitätsmodell nicht mehr. Es braucht Teams, die:
- Produkte, Prozesse und regulatorische Rahmenbedingungen der Versicherungswirtschaft verstehen
- mit den Fachbereichen auf Augenhöhe kommunizieren
- sich in die Governance- und Architekturvorgaben der Organisation einfügen
Smart Sourcing baut auf diesem Nearshoring-Fundament auf und ergänzt es um genau diese fachlichen und organisatorischen Komponenten.
Smart Sourcing: Weiterentwicklung mit strategischer Tiefe
Smart Sourcing verbindet die Vorteile des Nearshorings mit drei zusätzlichen Schwerpunkten:
- Fachbereichsnähe
- Sprachkompetenz
- branchenspezifisches Prozessverständnis
Es eignet sich insbesondere für Projekte mit hohem Abstimmungsbedarf und hoher Kritikalität. Ein zentraler Baustein ist der Aufbau klar definierter Kompetenzzentren an Standorten mit europäischem Qualitätsniveau, zum Beispiel für:
- Migrationsservices
- UI- und Mobile-Entwicklung
- DevOps und Betriebsservices
- Integration von IT-Systemen
Statt einzelne Rollen zu sourcen, werden vollständige Services mit klarer Verantwortung etabliert. Dadurch entstehen eingespielte Teams, die End-to-End denken, Ergebnisse verantworten und dauerhaft mit der Versicherungs-IT und den Fachbereichen zusammenarbeiten.
Best Practices: Worauf Versicherer bei Smart Sourcing achten sollten
Damit Smart Sourcing das bestehende Nearshoring-Modell sinnvoll erweitert, sollten Versicherer bei der Auswahl ihres Sourcing-Partners insbesondere auf folgende Punkte achten:
1. Branchenerfahrung aktiv einfordern
Technologiekompetenz ist Grundvoraussetzung. Entscheidend ist darüber hinaus nachweisliche Erfahrung in der Versicherungswirtschaft. Ohne Verständnis für Produkte, Prozesse und regulatorische Anforderungen drohen Abstimmungsprobleme, Reibungsverluste und zusätzliche Schleifen im Projekt.
2. Sprachliche Präzision sicherstellen
In regulierten Umfeldern ist Sprache ein Risikofaktor. Fachliche und rechtliche Inhalte lassen sich oft nur begrenzt in einer Fremdsprache abbilden. Versicherer sollten auf gute Deutschkenntnisse der Projektverantwortlichen achten und klar regeln, welche Inhalte in welcher Sprache kommuniziert werden.
3. Methodenkompetenz und Arbeitsweise prüfen
Ein Vor-Ort-Besuch oder Referenzgespräche helfen, die Arbeitsweise und Innovationskraft eines Dienstleisters einzuschätzen. Wichtige Fragen sind: Wie werden Projekte gesteuert? Wie wird Qualität sichergestellt? Welche Rolle spielen Automatisierung, DevOps und moderne Entwicklungspraktiken?
4. Kompetenzen standortbezogen bündeln
Statt Rollen beliebig zu verteilen, sollten definierte Services an klar zugeordneten Standorten aufgebaut werden, etwa für SAP-Migration, KI-gestützte Entwicklung oder Systemintegration. Das schafft klare Zuständigkeiten und stabile, lernende Teams.
5. Teamstabilität und Kultur im Blick behalten
Hohe Fluktuation und fragmentierte Teams sind kritisch für komplexe Transformationen. Versicherer sollten auf geringe Fluktuation, gezielte Weiterbildung und eine Führung achten, die verteilte Teams als Einheit versteht. So bleibt Wissen im Team und die Zusammenarbeit mit der internen Organisation stabil.
Fazit: Vom Ressourcenmodell zur echten Partnerschaft
Smart Sourcing beantwortet eine zentrale Frage der Versicherungswirtschaft: Wie lassen sich Fachkräftemangel, komplexe Transformationen und hohe regulatorische Anforderungen gleichzeitig bewältigen, ohne bei Qualität und Tempo nachzugeben?
Der Ansatz:
- nutzt bestehende Nearshoring-Modelle als Fundament
- ergänzt sie gezielt um Fachbereichsnähe, Sprachkompetenz und Branchenwissen
- etabliert klare Kompetenzzentren und stabile Teams
So wird aus einem reinen Sourcing-Setup eine Partnerschaft auf Augenhöhe. Statt ausgelagerter Kapazitäten entstehen integrierte Teams, die Innovation fördern, Fachbereiche entlasten und IT-Projekte sicher zum Ziel bringen.
Kontakt: Lassen Sie sich individuell beraten

Ihr Ansprechpartner
Pawel Midon
Wie Convista Smart Sourcing versteht
Smart Sourcing steht bei Convista für eine Weiterentwicklung des klassischen Nearshorings hin zu einem integrierten Zusammenarbeitsmodell. Für Versicherer bedeutet das:
- Nearshore-Kapazitäten werden frühzeitig in Architektur, Prozesse und Governance eingebunden,
- Berater:innen, Architektinnen und Architekten sowie Entwickler:innen arbeiten in gemeinsamen Teams,
- Technologie- und Branchenkompetenz werden gezielt kombiniert.
Convista bringt dafür langjährige Erfahrung in der Versicherungs-IT mit europäischen Delivery-Strukturen zusammen. Auf dieser Basis entstehen Setups, in denen Smart Sourcing nicht nur Kapazitätslücken schließt, sondern ein Baustein für stabile, planbare und qualitativ hochwertige IT- und Transformationsprojekte ist.