Effektives Business Process Management in der digitalen Prozessindustrie

In nahezu allen Projekten, insbesondere in den großen S/4HANA Transformationsprojekten, spielt das Thema Standard eine zentrale Rolle. Häufig streben wir danach, zum Standard zurückzukehren oder Best Practices zu implementieren. Doch was genau sind diese Best Practices, welche Vorteile bieten sie und existieren sie überhaupt?

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Fachartikel, Industrie, Operational Excellence

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Veränderter Ansatz in der Projektmethodik

In der Vergangenheit war es üblich, bei der Einführung von ERP-Systemen eine Ist-Analyse durchzuführen, um dann ein Soll-Konzept zu erstellen, das die bestmögliche Abbildung der Ist-Prozesse im neuen ERP-System beschreibt. Diese Vorgehensweise wird heute höchstens noch am Rand der offiziellen Projektmethodik angewandt.

Der aktuelle Ansatz in Projekten sieht vor, Standard- oder Best-Practice-Prozesse als Ausgangspunkt zu definieren und im Verlauf des Projekts lediglich zu untersuchen, wo möglicherweise Anpassungsbedarf besteht, wenn man nach diesen Standard- oder Best-Practice-Prozessen arbeitet. Dabei wird davon ausgegangen, dass alle gesetzlichen Anforderungen bereits von der Standard-ERP-Software abgedeckt werden. Abweichungen vom Standard oder Best-Practice-Prozess ergeben sich also lediglich aus den spezifischen Geschäftsprozessen oder -modellen eines Unternehmens.

Best-Practice-Ansätze in der Prozessindustrie

Erfahrungsgemäß haben generische Best-Practice-Prozesse geringe Erfolgsaussichten, wenn sie in konkreten Unternehmen ohne größere Anpassungen angewendet werden. Besser geeignet sind Industriestandards oder Industrie-Best-Practices.

Die Stärke dieses industriespezifischen Best-Practice-Ansatzes liegt darin, dass er branchenspezifische Besonderheiten berücksichtigt, ohne jedoch jede individuelle Abweichung im betrieblichen Alltag zu akzeptieren. Die Kombination eines klaren Genehmigungsverfahrens für Abweichungen von Best Practices und Standards fördert die Transformation zu standardisierten und effizienten Prozessen.

Herkunft und Nutzung von Best-Practice-Prozessen

Woher stammen nun diese Best-Practice-Prozesse? Die Idee von Best Practices ist nicht neu. Bereits vor über 20 Jahren hat SAP begonnen, industrie-spezifische Inhalte in Form von Prozessen zu erstellen. Hierbei sind viele industriespezifische Prozesse entwickelt worden.

Mit dem SAP Best Practices Explorer stand bis Mitte dieses Jahres eine Bibliothek aller von SAP ausgelieferten Best-Practice-Prozesse zur Verfügung. Dieser wurde mittlerweile durch den cloudbasierten SAP Signavio Process Navigator ersetzt, der das vollständige Best-Practice-Prozessportfolio der SAP über alle Produkte hinweg anbietet. Er enthält Prozessmodelle, Dokumentationen, Implementierungsanleitungen und Kontextdaten, einschließlich benötigter Lösungskomponenten und Rollen.

Der SAP Signavio Process Navigator basiert auf SAP Signavio und dient als Beschleuniger für die Einführung von Best Practices, um die Wertschöpfung zu steigern. Er verkürzt die Zeit der Implementierung von Prozessen bei Kunden und gewährleistet eine effiziente Nutzung der Prozesse im Livebetrieb.

Praktische Anwendung und Integration in Prozessindustrie

Der optimale Einsatz des SAP Signavio Process Navigator erfolgt in Kombination mit dem SAP Signavio Process Explorer. Der Process Explorer ist ideal für Geschäfts- und Prozessverantwortliche, während der Process Navigator technische Details für IT-Anwender liefert.

Bei Convista haben wir in den letzten 20 Jahren in der Prozessindustrie (Chemical, Pharmaceutical, Life Sciences, Food & Beverage) umfangreiche Erfahrungen gesammelt und kennen die Best Practices, wie sie im SAP Signavio Process Navigator definiert sind, sowie deren Anpassungen bei vielen unserer Kunden.

Best-Practice-Demo-System und Einführungsmethode

Unsere Mitarbeiter:innen, von denen viele mehr als 20 Jahre Branchenerfahrung mitbringen, haben in den letzten Jahren an vielen Best Practice Implementierungen in der Prozessindustrie mitgewirkt, einiges davon ist auch als Best Practice in unser Convista eigenes Demosystem für die Prozessindustrie eingeflossen, welches sich über nachfolgende Systeme und Funktionsbereiche erstreckt:

  • S/4HANA: Finance, Controlling, Procurement, Manufacturing, Sales & Distribution, Qualtity Management and Plant Maintenance.
  • SAP Sales Cloud mit Lead- und Opportunity Management, Sales Reporting und S/4HANA Integration über die BTP
  • Qualtrics mit Customer Experience Management mit Integration in S/4HANA und Sales Cloud
  • SAP Service Cloud & Field Service Management mit Plant Maintenance, Enterprise Asset Management und Service Experience
  • SAP BTP und PCO für IoT, Track&Trace, Lösungen für Transportation und Production
  • SAP Sustainability Footprint Management für die Ermittlung des CO2 Fußabdrucks mit Integration in S/4HANA

So können wir ganz konkret anschaulich zeigen, was in den Bereichen Sales, Produktion, Supply Chain und Service für die Prozessindustrie Best Practice ist und wie es zu Ihren konkreten Anforderungen passen könnte.

Unser Best-Practice-Demo-System ist ein integraler Bestandteil unserer S/4HANA-Einführungsmethode, der Transformation Factory. Diese Methodik basiert auf SAP Activate, SAP Signavio Process Navigator und Explorer und unterstützt die strukturierte Diskussion, Aufnahme und Dokumentation von Prozessen in Fit-to-Standard-Workshops.

Schlüsselkomponenten für den Erfolg

Wir sind überzeugt, dass der Schlüssel zum Erfolg eines jeden S/4HANA-Transformationsprojekts in der Kombination von aus diesen vier Komponenten liegt:

  • tiefem Branchenverständnis
  • Best-Practice-Prozess-Expertise
  • SAP-Knowhow
  • methodischem Vorgehen

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Thomas Haendly

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